Das klassische Lustspiel über die Dreistigkeit des Richters Adam, der sich beim Sprung aus Eves Zimmer eine arge Verletzung zugezogen hat und jede Verantwortung von sich weist. Aber der Krug von Eves Mutter Marthe Rull ist nunmal zerbrochen!
Was Kleists Drama von 1811 zur Komödie macht, ist vor allem die Dreistigkeit, mit der hier vom Patriarchat Macht ausgeübt, Positionen gesichert und Verhältnisse zementiert werden. Die Wahrheit zählt dabei nicht im Geringsten; stattdessen gilt es, unverfroren und skrupellos jede Verantwortung von sich zu schieben. Gestützt von einer Gesellschaft, die scheinheilig mitspielt – stolz vor ihrem kulturellen Erbe stehend und sich vormachend, es würde sie die Gerechtigkeit interessieren.
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Klassische Komödie auch für ein junges Publikum
(...) Herbert Müller hat das bekannte Lustspiel „Der zerbrochene Krug“ von Heinrich von Kleist (1777-1811) spannend inszeniert und die Rollen glänzend besetzt während Ulrike Beckers für die Kostüme
und das Bühnenbild zuständig ist. Ihr gelungenes Debüt auf der Bühne feiern die beiden „Buftis“ Theresa Andree und Valentin Schinle. (...)
Das von Kleist als Lustspiel deklarierte Stück spricht für seine Art, mit komischen Situationen umzugehen, etwa mit der aufkommenden Sympathie für den sich in Lügen verstrickenden Richter, dem Ansgar Wilk überzeugend Konturverleiht. (...)
Die Zuschauer haben sich mit viel Applaus für einen unterhaltsamen und kurzweiligen Abend in der 60-minütigen Vorstellung vor vollem Haus bedankt, für den Ideenreichtum der Inszenierung und die schauspielerische Umsetzung.
Machtmissbrauch um den zerbrochenen Krug
Dorfrichter Adam ist die Autorität in seinem Ort und hat doch gehörig Dreck am Stecken. Sein Schreiber namens Licht ist der Prototyp des subalternen Beamten – oder doch nicht? Gerichtsrätin Walter scheint eine Controllerin aus Leidenschaft zu sein – oder womöglich doch mehr? Frau Marthe Rull ist eine opportunistische „Zwiderwurzn“, wie man im bayerischen Kulturraum zu sagen pflegt, ihre Tochter Eve ein verängstigtes junges Ding, das über sich hinauswächst. Und Ruprecht Tümpel schließlich ist ihr etwas großmäuliger Freund, für dessen Rettung Eve mehr auf sich nimmt, als er verdient: Das sind die handelnden Personen in „Der zerbrochene Krug“, dem Theater-Dauerbrenner von Heinrich von Kleist (1777-1811). Regisseur Herbert Müller hat diese Komödie aus dem Jahr 1808 fürs Hoftheater Bergkirchen bearbeitet, gekürzt und behutsam, aber unübersehbar modernisiert. (...)
Schauspieler Ansgar Wilk (...) hat an diesem perfiden Spiel so unglaublichen Spaß, dass der Funke schon bei seinem ersten Auftritt aufs Publikum überspringt. Das gilt gleichfalls für alle Mitwirkenden. Jede Geste, jedes Heben der Augenbrauen, jede Handgreiflichkeit sitzt. (...)
Es gibt ein klug gemachtes halbes Happy End und ein begeistertes Publikum bei der Premiere. Denn diese spannende Inszenierung macht die Suche nach Wahrheit und Gerechtigkeit sowie den Widerstand gegen Missbrauch zum Thema – und das mit komödiantischer Leichtigkeit.
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