Achtundneunzig Gedichte in Originalsprache und deutscher Übersetzung aus zehn europäischen Sprachen hat die Germanistin Dorothea Heiser 1993 in einem Buch des Comité International de Dachau veröffentlicht, verfasst wurden sie von einundvierzig Autoren unterschiedlichster Nationalität, die alle zwischen 1933 und 1945 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert waren. Eng verbunden mit den Gedichten sind die Biographien der Autoren. Durch persönliche Kontakte mit überlebenden Häftlingen war es Dorothea Heiser möglich, in manchen Fällen auf die konkreten Entstehungsbedingungen der Texte einzugehen.
Alle Gedichte, entstanden in der Extremerfahrung menschlichen Leidens, sind Zeugnisse der Überwindung dieser Situation durch die Kreativität des Einzelnen. Die Lyrik stellte für die Betroffenen eine Überlebenshilfe dar, sie ist Momentaufnahme der geistigen Freiheit des Menschen unter entwürdigenden Bedingungen; zugleich ist sie auch Lebenshilfe für die Jahre und die Jahrzehnte danach.
Für unsere Gegenwart sind die Gedichte ein Mahnruf gegen das Vergessen und Verdrängen des dunkelsten Kapitels unserer Geschichte und eine Verpflichtung für die Zukunft.
Herbert Müller und Ansgar Wilk lesen eine Auswahl der Gedichte.
Dorothea Heiser steht nach der Lesung zu Gesprächen bereit.
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Lesung am Karfreitag
Uhr
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